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Diven des Designs


Charlotte Perriand - Eileen Gray - Meret Oppenheim - Cini Boeri - Gae Aulenti
Patricia Urquiola - Polka - Dottings - Megumi Ito

Nach der erfolgreichen Weltpremiere der neuen ENZI-Loungemöbel-Generation im Oktober präsentierte prodomo von 23. November 2007 bis 26. Jänner 2008 die äußerst ambitionierte Verkaufsaustellung "Diven des Desgins" bei prodomoWindows in der Naglergasse 29, 1010 Wien. Frauen und deren femininer Blickwinkel in Bezug auf Design stehen im Fokus dieser Verkaufsausstellung. Die Möbel und Leuchten sind emotional, mit viel Feingefühl bis ins kleinste Detail entworfen, funktional, innovativ und waren bzw. sind ihrer Zeit voraus.

Der Brückenschlag von "Diven des Desgins" beginnt bei den großen Diven des Designs aus den 20er und 30er Jahren und setzt sich bei den jungen Designerinnen der Gegenwart fort, die auf dem besten Wege dazu sind, Diven des Designs zu werden und mit ihren Kreationen vielleicht einmal Kultstatus erreichen können. Es wurde einen Querschnitt durch Möbel und Leuchten von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart, jeweils entworfen von herausragenden Frauen aus verschiedenen Generationen gezeigt. Es leben die Diven - die etablierten und die angehenden!

Ein wesentlicher Bestandteil der Verkaufsausstellung bei prodomoWindows war die zusammenhängende Möbelkollektion "I Maestri: Charlotte Perriand", die erstmals in dieser Art in Österreich gezeigt wurde. Ein weiterer Schwerpunkt wurde der irischen Designlegende Eileen Gray gewidmet. Von Meret Oppenheim, Cini Boeri und Gae Aulenti wurden herausragende Möbel gezeigt, die prodomo wieder in Erinnerung rufen wollte. Von der jungen Generation gab es Besonderheiten der international schon sehr anerkannten Designerin Patricia Urquiola sowie Überraschungen von den österreichischen Nachwuchstalenten POLKA (Monica Singer & Marie Rahm) und DOTTINGS (Sofia Podreka & Katrin Radanitsch) als auch der in Österreich lebenden Designerin Megumi Ito.

"Diven des Designs" war eine besondere Verkaufsausstellung, die den Besuchern und Kunden die außergewöhnliche Gelegenheit geboten hat, aus dem Vollen zu schöpfen und die schönsten Designmöbel aus den verschiedenen Epochen miteinander zu kombinieren. Zeitlos schöne Möbel, entworfen von kreativen Frauen, mit einer formalen und qualitativen Gültigkeit machen das Wohnen lebenswerter und das Zuhause zu einem besonderen Ort.


CHARLOTTE PERRIAND (1903 - 1999)

Eine weibliche Lichtgestalt des Designs, die Französin Charlotte Perriand, begann ihre Karriere 1927 mit der "Bar unter dem Dach", die vollständig aus vernickeltem Kupfer und eloxiertem Aluminium gebaut war und auf der Ausstellung Salon d´Automne bei den Kritikern auf helle Begeisterung stieß. Perriand arbeite über Jahre mit Le Corbusier und Pierre Jeanneret im berühmten Pariser Atelier 35, rue de Svres, zusammen. Gegenständen des täglichen Lebens, wie Chaiselongues, Regalen, Küchen-elementen, neue ästhetische Werte einzuhauchen, war der Anspruch Perriands. In den 40er Jahren in Japan gelang der Diva die Verbindung der Tradition und Modernität unter anderem mit Bambusmöbelstücken. Später in ihrem Schaffen war Charlotte Perriand beispielsweise für die Air France tätig und kreierte weiters die Serie "I Maestri" für den Möbelhersteller Cassina. In der Verkaufsausstellung bei prodomowindows wurden die Möbel von Charlotte Perriand in ihrer Gesamtheit erstmalig in Österreich gezeigt.


EILEEN GRAY (1878 - 1976)

Der adjustable table zählt zu den Klassikern der Moderne. Erschaffen hat diesen genial proportionierten, höhenverstellbaren Tisch mit seiner unverwechselbaren Form die Irin Eileen Gray, die ihrer Zeit weit voraus war. Der Stein des Anstoßes für die Entwicklung dieses Tisches kam von Eileen Grays Schwester, die es liebte im Bett zu frühstücken. Eileen Gray beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit der Lackkunst und schuf Möbel, Paravents und Leuchten. Walter Gropius und Le Corbusier wurden auf Eileen Gray aufmerksam und ermutigten sie zum Schritt in Richtung Architektur. So baute die Autodidaktin unter anderem in Roquebrune an der Riviera mit Unterstützung des Architekten Jean Badovici ein Sommerhaus mit der Typenbezeichnung E 1027, wo auch Le Corbusier zu Gast war. Die Verkaufsausstellung "Diven des Designs" von prodomowindows zeigte nicht nur den wohl bekanntesten Entwurf von Eileen Gray, nämlich den adjustable table, sondern auch einer Reihe von anderen Möbeln, die es seltener zu sehen gibt.


MERET OPPENHEIM (1913 - 1985)

Die in Berlin geborene Meret Oppenheim war Malerin und Objektkünstlerin, die durch ihre Großmutter in Kontakt mit vielen Künstlern kam, die für sie prägend waren. Während ihrer künstlerischen Tätigkeit in Paris wurde ihr der Titel "Muse der Surrealisten" zuteil, da sie in Künstlerkreisen dem Ideal der Frau entsprach: Meret Oppenheim war eine junge, schöne und selbstbewusste Frau, die unabhÃägig lebte und kreativ sowie stets offen für neue Ideen war. Nach einer Plauderei mit Pablo Picasso entstand ihr Werk "das mit Fell bezogene Frühstückservice", das zu einer Ikone des Surrealismus avancierte. Aus dieser "Spielerei", wie es Oppenheim selbst nannte, kam es zur Wendung in ihrer Karriere hin zur Objektkunst. In diesem Sinne entstand 1939 auch "der Tisch mit den kralligen Füßen", in weiterer Folge "Krähenfußtisch" genannt, den prodomowindows im Rahmen der Verkaufsausstellung "Diven des Designs" präsentierte. Rückblickend gesehen zählt Meret Oppenheim, die in ihren späteren Jahren in der Schweiz arbeitete, zu den wichtigsten Vertretern des magischen Surrealismus ihrer Zeit und sie ist in diesem Metier als Frau nahezu einzigartig. Sie war keine Möbeldesignerin, aber der "Krähenfußtisch", dieser mit Blattgold veredelte Tisch, hat seinen fixen Platz in der Designgeschichte.


CINI BOERI (geb. 1924)

Cini Boeri gehört zu den wenigen Frauen, die in Italiens Design- und Architekturwelt einen wichtigen Platz einnimmt. Die italienische Diva hat nach eigener Aussage erklärt, von ihrem Mentor Marco Zanuso über die Jahre mehr gelernt zu haben als an der Architekturfakultät. Der Anspruch an ihre Werke war es Produkte zu erschaffen, die das Leben auf entspannende Art erleichtern sollten. Nicht zufällig stammt die Publikation "Die menschliche Dimension des Wohnens" von Cini Boeri. 1979 entwarf die Architektin und Designerin die Bettsofas "Strips", deren Bezüge mit einer einfachen Reißverschlusstechnik abziehbar sind. Für die damalige Zeit höchst innovativ und heute nach wie vor topaktuell. Dieses Möbel ist etwas in Vergessenheit geraten - prodomowindows brachte dieses legendäre Modell in Erinnerung und zeigte zwei Modelle aus dieser Serie sowie das dazupassende Sofa erstmals seit vielen Jahren wieder exklusiv bei "Diven des Designs".


GAE AULENTI (1927-2012)

Eine der bedeutendsten und vielseitigsten Künstlerinnen Italiens war die 1927 geborene Gae Aulenti. Sie arbeitete hauptsächlich in ihrem Kernbereich, der Architektur, wobei ihre Bauten ein sensibles, persönlich geprägtes funktionales Gestaltungsverständnis widerspiegeln. Gae Aulenti erntete die größte Anerkennung für den Umbau des Gare dOrsay in Paris 1980-1986. In den 80er Jahren gestaltete sie auch die Ausstellungsräume des Centre Pompidou neu und baute das Katalanische Museum in Barcelona um. Im Bereich der modernen Möbelgestaltung war Gae Aulenti Zeit ihres Schaffens für viele namhafte Firmen tätig. Ihre Entwürfe zeichneten sich durch stille Eleganz und Originalität aus. prodomoWindows präsentierte den Couchtisch "tavolo con ruote" als Beispiel für Aulentis Können. Gae Aulenti war eine der Protagonistinnen einer wieder stärker menschlich dimensionierten, modernen Umwelt, in der das Rationale zugunsten emotionaler, humoriger, mysteriöser und die Phantasie anregender Erlebniswerte zurücktrat. Diese Auffassung in punkto Design vertrat sie nachhaltig theoretisch und publizistisch.


PATRICIA URQUIOLA (geb. 1961)

Die Spanierin Patricia Urquiola, eine der jüngeren Vertreterin der Verkaufsausstellung "Diven des Designs", fegt wie ein Wirbelwind durch die zeitgenössische Designszene und ist damit auf dem besten Wege dazu als eine der großen Diven der Designwelt in die Geschichte einzugehen. Patricia Urquiola beschäftigt sich hauptsächlich mit Industrie- und Produktdesign und arbeitet mit den bedeutendsten italienischen Herstellern wie Moroso, B&B Italia, Molteni & C, de Padova, Foscarini und Kartell zusammen. Das Spiel mit den verschiedensten Stilen steht im Mittelpunkt der Arbeit Urquiolas. Die Ideen für ihre Produkte stammen aus dem Alltag. So bot ein Armband mit Glasperlen die Initialzündung für die Leuchtenserie "Caboche" (Foscarini) oder eine Hängematte den Ausgangspunkt für die Liege "Antibodi" (Moroso). Die Inspiration für die Blüten auf dieser Liege stammt von den Seerosen, die sich über Nacht verschließen und tagsüber wieder erblühen. Die Künstlerin sieht Design als überraschenden Prozess, bei dem man zu Beginn nie weiß, was am Ende herauskommen wird.


ÖSTERREICHISCHE NACHWUCHSTALENTE

Bei POLKA, DOTTINGS und Megumi Ito verbirgt sich ebenfalls Divenpotential, wenn gleich man auch als "Divine" erst zu einer Diva heranreifen muss...


POLKA (Monica Singer, geb. 1975 & Marie Rahm, geb. 1975)

Die Österreicherinnen Monica Singer und Marie Rahm gründeten 2004 das Designlabel POLKA als Basis für Ihre Kooperationen. Das Designerduo hat bereits bei vielen Wettbewerben Preise gewonnen und arbeitet an Projekten in den Bereichen Produktdesign, Möbeldesign und visueller Gestaltung. Der Polsterstuhl "Alma" ist das Ergebnis der ersten Zusammenarbeit mit den Wittmann Möbelwerkstätten. prodomoWindows zeigte diesen sympathischen, zurückhaltenden Stuhl, der sich in seiner schlichten, weiblichen Form perfekt in die Designhaltung Wittmanns einfügt. Für "Diven des Designs" hat POLKA extra ein Stoff- und Farbkonzept für einen neuartigen Bezug entworfen, der ALMA nun ganz besonders macht. Erstmalig wird der Sessel mit diesem Bezug präsentiert! Weiters wurden die Leuchten Doosey gezeigt, die POLKA für die britische Firma Innremost entworfen hat. Die neuartige Idee: die Leuchten bestehen aus mehreren zusammengesetzten Lampenschirmen in unterschiedlichen Farben bzw. Mustern.


DOTTINGS (Sofia Podreka, geb. 1978 & Katrin Radanitsch, geb. 1981)

Sofia Podreka und Katrin Radanitsch treten seit 2006 unter dem Namen DOTTINGS auf und sind in ihrem Büro für Industrial Design in den Bereichen Produkt, Licht, Möbel und öffentlicher Raum tätig. Der Anspruch der beiden Designerinnen an ihre Entwürfe ist es, durch entspannte Eleganz und Spaß an der Sache den einfachsten und klarsten Zugang zu den Dingen zu finden. Im Rahmen der Vienna Design Week 2007 ist eine von der guten, alten Franse inspirierte Leuchtenserie entstanden. Die Leuchten von DOTTINGS sind mit Posamenten (so genannte Besatzartikel wie Fransen, Borten, Kordeln, Quasten, Zierknöpfe und ähnliches) bestückt. "Oh Fringerie, oh Fringerie" ist eine limited Edition von für die Weihnachtszeit neu interpretierten Leuchten und eine Hommage an die gute, alte Franse - es wird gehängt, geschnürt und geschnitten.


MEGUMI ITO (geb. 1972)

Geboren in Deutschland und aufgewachsen in der alten japanischen Stadt Kamakura, zog Megumi Ito 1991 nach Wien um Textildesign an der Universität für angewandte Kunst zu studieren. Die Designerin lebt und arbeitet in Wien. Megumi Itos Lichtobjekte und Lampenschirme schmücken Shops, Hotels und Privatwohnungen. Sie sind Unikate in Form und Stil und erfüllen die Räume mit der Ausstrahlung und Persönlichkeit der Designerin und der ihrer Kunden. "Das wichtigste an meiner Arbeit ist Licht ins Leben zu bringen", sagt Megumi Ito. Mit kunstvoll gestaltetem Licht schafft sie Klarheit, Leichtigkeit und Wärme. prodomowindows zeigte zwei Beispiele von der talentierten Designerin, die skulpturale Leuchte "Object" sowie die Hängeleuchte "morning post".

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen