Gibigiana

Gibigiana

Beim Besuch im ehemaligen Atelier von Achille Castiglioni in Mailand erzählte uns seine Tochter Giovanna die persönliche Entstehungsgeschichte zu dieser Leuchte. Ihr Vater pflegte am Abend im Bett noch sehr lange zu lesen. Ihre Mutter störte wiederum das helle Licht der ursprünglichen Nachttischleuchte beim Einschlafen. Da es aus diesem Grund laufend zu Diskussionen kam, musste eine Lösung her.

Genau solche Herausforderungen aus dem Alltag heraus liebte Castiglioni. Es musste also eine Leuchte sein, bei der man den Lichtstrahl bündeln und zugleich auch den Winkel regulieren kann. Der Durchbruch ließ nicht lange auf sich warten.

Das Leuchtmittel seiner im Jahr 1980 konzipierten Leuchte Gibigiana ist im Schaft versteckt und strahlt senkrecht hinauf. Am Kopf sitzt ein Spiegel, der den Lichtstrahl bündelt, reflektiert und umlenkt. Mittels Stellrad kann der Winkel des Spiegels so positioniert werden, wie man es gerade wünscht. Zusätzlich lässt sich die Leuchte dimmen, wodurch auch die Lichtstimmung an die Situation angepasst werden kann.

Dank der Konzeption dieser Leuchte war nur mehr das Buch oder die Zeitschrift von Castiglioni beleuchtet und das übrige Zimmer war dunkel genug, sodass seine Frau entspannt einschlafen konnte. Ab diesem Zeitpunkt gab es keine leidigen Diskussionen mehr, beide waren glücklich.

Der Name Gibigiana kommt übrigens aus dem Venezianischen und heißt übersetzt soviel wie „Spiegelung der Wellen“. In der prodomoVideothek (ebenfalls im Archiv auf der prodomoWebsite) erklärt Castiglioni in einem Video aus dem Jahr 1989 in seiner humorvollen Art und Weise die Funktionsweise dieser Leuchte. Prädikat: Sehenswert!

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen