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Nils Holger Moormann

Nils Holger Moormann

Nils Holger Moormann, der von sich behauptet, dass ihm Geld egal ist, wurde 1953 in Stuttgart geboren, studierte lustlos acht Semester Jura, schlug sich einige Jahre mit dem Import von Autos durch, bis er durch Zufall mit Design in Berührung kam:

Ein Tramper, der ihm vom Möbel bauenden Architekten Andreas Weber berichtete, lenkte 1980 seine Aufmerksamkeit auf das Thema. Fortan tingelte er durch Deutschland, verkaufte Möbel an Händler und hielt sich mit Nebenjobs über Wasser. Mitte der 80er Jahre präsentierte Moormann erste Produkte eines eigenen Sortiments in den Avantgarde-Hallen der Kölner Möbelmesse und wurde seitdem zu einem der erfolgreichsten - und eigenwilligsten - Möbelverleger Deutschlands.

Er wählt Entwürfe aus, sucht Produzenten und organisiert den Vertrieb. Moormann lässt 90 Prozent seiner Möbel in der Region fertigen und weigert sich standhaft - selbst gegen hausinterne Ratschläge - in Litauen oder anderen Billiglohnländern fertigen zu lassen. Ebenso wenig passt es ihm, Entwürfe aus seiner Kollektion (die inzwischen ca. 50 Objekte umfasst) auszusondern, auch das gegen die Ratschläge seiner Controller.

Jedes Jahr kommen zwei bis vier neue Entwürfe hinzu. Sie stammen von bekannten Namen wie Axel Kufus oder Konstantin Grcic, aber auch von Jungdesignern. Liesmichl ist so gesehen eine Ausnahme, da dieser Entwurf von Moormann persönlich stammt. Große Beachtung fand vor einigen Jahren übrigens ein Prozess um eine unlautere Nachahmung der Taurus-Tischböcke aus der Moormann-Kollektion durch IKEA. Ein Prozess, den Moormann als "David gegen Goliath" gewann.

© copyright prodomoWien/Hersteller, Autor: Werner Backhausen